CIO 037 – Tue Gutes und sprich darüber. Wie steht es um die Sichtbarkeit der CIOs? – Interview mit Michael Ghezzo

Michael Ghezzo
Michael Ghezzo

Hallo und herzlich willkommen zur Podcast-Folge 37. In der heutigen Folge wollen wir mal da drüber sprechen, wie es denn mit der Sichtbarkeit der CIOs aussieht, also Ihrer Sichtbarkeit. Es gibt ja immer wieder diese Sätze wie „tue Gutes und sprich darüber“ oder „klappern gehört zum Handwerk“. Machen Sie das als CIO oder IT-Manager?

Wie sichtbar sind Ihre Erfolge und Ihre Tätigkeiten zum einen im Unternehmen, aber zum anderen auch darüber hinaus und wie sieht es mit Auszeichnungen für Ihre Arbeit aus? Dazu spreche ich mit Michael Ghezzo, dem Ausrichter deutschsprachiger CIO Konferenzen.



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Folgende Aspekte werden in der Podcast-Folge besprochen:

  • Aktuelle Herausforderungen der CIOs [00:00:30]
  • Wandel der CIO Rolle in den letzten 10 Jahren [00:04:15]
  • Was steckt hinter dem Konferenz-Motto der Confare BeCIO Konferenzen in 2017? [00:06:25]
  • Bedeutung von Vernetzung und Austausch zwischen CIOs und IT-Managern im deutschsprachigen Raum [00:09:35]
  • Sichtbarkeit für die Erfolge aus Digitalisierung und der CIO Tätigkeit [00:14:00]
  • Der IDEAward am 13.9.2017 in Köln [00:16:25]
  • Der Swiss CIO Award am 26. September 2017 in Zürich [00:19:40]
  • Einen Tipp an CIOs bzw. IT-Manager [00:22:19]

Michael Ghezzo ist Initiator diverser CIO Awards und IDEA Awards. Da drauf kommen wir später nochmal zu sprechen. Zunächst mal möchte ich ihn ganz kurz vorstellen, damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben und dann steigen wir ins Interview ein.

Seit 1999 befasst sich Michael Ghezzo mit Veranstaltungskonzepten für den IT- und Telekommunikationsmarkt und den Umsetzungen dazu. 2008 gründete er die Confare GmbH, ist seither auch ihr Geschäftsführer und Inhaber und hat zahlreiche Veranstaltungen erfolgreich in Österreich positionieren können und diese auch langfristig durchgeführt und auch neue Formate entwickelt und diese Veranstaltungsmarken etablieren können.

Im Laufe der Zeit hat sich das Ganze erweitert und ist auch ausgeweitet worden auf die anderen deutschsprachigen Länder, also auf die Schweiz und auf Deutschland und nun gibt es auch in diesen Ländern einige Veranstaltungen der Confare GmbH.

Michael Ghezzo ist Autor von Fachartikeln und Kommentator zu aktuellen IT- und Technologiethemen in Medien wie zum Beispiel dem CIO Guide. Mit dem CIO Award hat Michael Ghezzo eine Auszeichnung initiiert, die jährlich den besten IT-Manager Österreichs und der Schweiz auszeichnet und wie gesagt jetzt auch für Deutschland entsprechend CIOs auszeichnen wird.

Privat ist Michael Ghezzo Vater zweier Kinder und spielt in seiner Freizeit gerne Schlagzeug in einer Wiener Band.

Machen Sie gerne mit, bewerben Sie sich für den CIO oder IDEA Award und nehmen auch gerne an einer der kommenden Veranstaltungen teil, das wird sicherlich sehr, sehr gut und Sie werden einige andere CIOs und IT-Manager kennenlernen.

Freuen Sie sich mit mir auf ein spannendes Interview, viel Spaß. Wir freuen uns auf Ihre Kommentare zum Interview, diskutieren Sie mit.

@Michael_Ghezzo sagt BeCIO heißt 'Change the company or change the company' Klick um zu Tweeten

Weiterführende Links

Transkript des Interviews zum Nachlesen

  1. Petra Koch:

    Michael, du richtest seit 10 Jahren CIO Awards und Veranstaltungen für CIOs im deutschsprachigen Raum aus. Die diesjährige Veranstaltung in Wien war mit über 300 CIOs und IT-Managern das größte und bedeutendste Event dieser Art in Österreich. Du hast daher ein sehr gutes Gespür für die Themen, die CIOs bewegen, und welche Themen beschäftigen die CIOs derzeit am meisten? Was meinst du dazu?

    00:03:09-9

  2. Michael Ghezzo:

    Ich glaube, was man in Gesprächen mit CIOs sehr stark heraushört, dass es momentan gilt die Balance zu finden zwischen Dingen, die sich eigentlich widersprechen. Auf der einen Seite hat man Legacy Systeme, die gewartet werden müssen, die betreut werden müssen. Auf der anderen Seite soll man neue Business-Innovationen, neue Business-Anforderungen erfüllen. Es gibt den Widerstreit zwischen Stabilität und Innovationen.

    Der Innovationsdruck wird immer höher, auf der anderen Seite darf natürlich die Stabilität und die Performance nicht leiden. Es gibt den Widerstreit zwischen mehr Security, die Bedrohungen werden immer vielfältiger und auf der anderen Seite soll man Offenheit leben. Also es geht darum neue Ökosysteme zu bauen, es geht darum Partner und Verbündete viel mehr reinzulassen als man es bisher zugelassen hat und auf der anderen Seite soll man natürlich auch noch Usability sicherstellen. Ich denke, die Herausforderungen für den CIO sind vor allem diese widerstreitenden Kräfte unter den Hut zu bringen und hier den richtigen Schwerpunkt zu finden.

    00:04:14-7

  3. Petra Koch:

    Ja. Das ist ja auch eine spannende Aufgabe und ich habe das eben schon gesagt, du richtest die CIO Awards schon seit 10 Jahren aus. Wie hat sich denn da die Rolle des CIOs im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren gewandelt? War das schon immer so, wie es heute ist?

    00:04:29-3

  4. Michael Ghezzo:

    Ich glaube, die Anforderungen waren früher klarer formuliert. Die Leistung des CIOs wurde gemessen an technischer Performance und an den IT-Kosten. Wenn man das jetzt so betreibt, greift das sicher zu kurz, dann gehen Themen wie Innovationskraft, Kreativität, einfach unter und die Themen, mit denen sich der CIO befassen muss, sind ja nicht mehr so früher Technologiefragen.

    Da ging’s dann darum, welches ERP-System ist jetzt das richtige für meine Anforderungen. Mittlerweile ist die Frage: Ist ERP überhaupt die Lösung auf die Fragen, die ich habe? Insofern oder Big Data ist hier auch ein gutes Beispiel. Die Anbieter drängen und sagen, wir haben tolle Big Data Lösungen, die musst du jetzt einsetzen. Die Business-Abteilungen, die Fachabteilungen, kommen ebenfalls mit Anforderungen und sagen „Wann machen wir endlich Big Data?“ und der CIO muss sich mittlerweile dann die Frage stellen, wo wollen wir es denn überhaupt einsetzen? Also es geht nicht mehr darum, Technologie kompetent einzusetzen, sondern es geht darum, wo sind denn überhaupt meine Anwendungsfälle?

    Technologie ist in dem Zusammenhang einfach nicht mehr die Grenze des Machbaren, sondern die Grenze des Machbaren ist, was der Mensch, was die IT auch bereit ist damit zu tun.

    00:05:42-4

  5. Petra Koch:

    Mhm (bejahend) und das wahrscheinlich dann im Unternehmen auch entsprechend zu verknüpfen, dass es Sinn macht oder?

    00:05:46-7

  6. Michael Ghezzo:

    Also der CIO ist kein Einzelkämpfer mehr, nicht derjenige, der quasi die Technologie bereitstellt, sondern er muss gemeinsam mit dem Business, gemeinsam mit der Geschäftsführung, gemeinsam aber auch mit dem Ökosystem, das außerhalb des Unternehmens entsteht, vorangehen eigentlich. Da spielt dieses Chief in Chief Information Officer eine große Rolle.

    Der CIO war in vielen Unternehmen oft einfach der beste Techniker. Diese Anforderung ist glaube ich nicht mehr wichtig, bei Chief denke ich immer auch an Indianerstämme, da war der Chief auch nicht der beste Bogenschütze, sondern der, der gewusst hat, wie er die Bogenschützen zu bester Leistung motiviert und sie richtig einsetzt.

    00:06:26-5

  7. Petra Koch:

    Ja. Sehr gut. Sehr guter Vergleich. Klasse. Ist es denn in allen Unternehmen schon so, dass sich die CIOs dieser Rolle bewusst sind? Ihr von Confare richtet ja die CIOs und IDEAward aus wie jetzt dieses Jahr in Wien im März 2017 und in Köln und in Zürich dieses Jahr im September stehen eure Konferenzen noch aus und ihr habt euch das Motto BCIO gegeben. Was bedeutet für dich BCIO und warum habt ihr euch dafür entschieden?

    00:06:54-0

  8. Michael Ghezzo:

    Mhm (bejahend). Wir suchen für unsere Veranstaltungen immer Mottos, die wirklich bewegen. Denn ich denke, eine Veranstaltung ist vor allem dann gut, wenn sie Dinge verändert, wenn so viele wichtige Leute, wie du gesagt hast in Wien waren über 300 CIOs, mehr als 500 Personen insgesamt anwesend, dann muss nachher irgendwas ein bisschen besser sein als vorher.

    Deswegen ist dieses Motto für uns immer so eine Gretchenfrage und etwas, mit dem wir uns sehr intensiv befassen. Wir hatten im Jahr davor das Motto „Im Mittelpunkt der Mensch“, wo es um die Herausforderung ging Technologie und die menschlichen Aspekte unter einem Hut zu bringen, Veränderungen wirklich lebbar zu machen und gemeinsam mit den Fachabteilungen und dem eigenen Team erfolgreich zu sein. Und was sich daraus eigentlich ergeben hat, ist im Mittelpunkt der Mensch, die Mitarbeiter, die Kunden in den Mittelpunkt zu stellen das eine.

    Jetzt wollten wir einmal auch für unser 10-jähriges Jubiläum einmal den CIO in den Mittelpunkt stellen und was uns überrascht hat ist wie groß die Resonanz auf das Motto war, wie sehr sich die CIOs hier auch wiedererkannt haben, wie CIOs tatsächlich die aktuelle Kernherausforderung, wirklich dieses Chief wahrzunehmen, das Unternehmen vorwärts zu bringen, Menschen zu bewegen und nicht einfach Kosten und Performance im Griff zu haben. Das reicht einfach nicht mehr.

    00:08:10-9

  9. Petra Koch:

    Ja. Ist dann wahrscheinlich auch, dann seine eigene Rolle im Unternehmen sichtbar zu machen und auch klar auszuprägen oder?

    00:08:16-6

  10. Michael Ghezzo:

    Absolut. In der Beschäftigung mit dem IT-Management ist man so relativ schnell auf dieses Positionierungsthema gestoßen. Also die Herausforderung einfach eine Rolle wahrzunehmen, in der sich der CIO selbst wohlfühlt und indem er auf der anderen Seite auch dem Unternehmen wirklich einen Mehrwert bringen kann.

    Relativ schnell ist den CIOs einfach passiert, dass sie zu Technologie-Providern degradiert wurden, aus strategischen Prozessen ausgeschlossen waren und eigentlich das Gefühl einer gewissen Machtlosigkeit hatten. Die CIOs, die aus dieser Rolle nicht rauskommen, die haben auch mittlerweile muss man sagen ein Ablaufdatum. Also es wird den Bedarf für diesen rein technischen Service-Provider-Bereich nicht mehr im Tief-Level oder im C-Level geben.

    00:09:03-2

  11. Petra Koch:

    Ja. Weil da soll man sich die Frage stellen: Was unterscheidet dann diese interne IT-Abteilung von externen Dienstleistern oder? Das würde ich mich dann fragen.

    00:09:12-3

  12. Michael Ghezzo:

    Definitiv. Also der CIO landet dann am Ende in einer Rolle, wo er einfach nur die externen Dienstleister koordiniert und die Kernsysteme am Laufen hält. Was natürlich auch eine hohe Relevanz hat und eine wichtige Rolle sein wird, aber sicher nicht auf C-Level und sicher nicht in dem strategischen Ausmaß wie die Rolle des Chief Information Officers gedacht ist.

    00:09:35-4

  13. Petra Koch:

    Mhm (bejahend) und ihr habt ja diese Konferenzen ins Leben gerufen, warum ist es aus deiner Sicht wichtig, sich zu vernetzen und sich auch mit anderen CIO-Kollegen, also mit dem Chief Information Officer so wie wir es eben gesagt haben, also der wirklich strategisch unterwegs ist, der auch entsprechend da in den Prozessen involviert ist, sich damit auszutauschen?

    00:09:54-1

  14. Michael Ghezzo:

    Da sind sich Zukunftsforscher, Analysten und alles Experten einig, in Zukunft wird nicht der erfolgreich sein, der mit am meisten Ellbogentechnik und nur für sich im stillen Kämmerlein seine Dinge umsetzt, sondern es werden die Leute erfolgreich sein, die erfolgreich zusammenarbeiten, die menschlich zusammenarbeiten können, also der menschliche Faktor rückt da in den Vordergrund und die Vernetzung mit internen und externen Key Playern.

    Keiner wird mehr seine Probleme ganz allein lösen können, sondern es wird immer eine Mischung sein aus externen und internen Partnern. Viele Möglichkeiten, diese digitalen Ökosysteme zu gestalten, eine wichtige Rolle dabei können und sollen Veranstaltungen spielen. Denn hier trifft man erstens Menschen, die ähnliche Problem haben, die ähnliche Probleme gelöst haben, der Erfahrungsaustausch hilft einem hier sicherlich weiter. Man trifft mögliche Partner für dieses Ökosystem, die man integrieren kann und mit denen man gemeinsam die nächsten Schritte gehen kann und man holt sich Inspirationen, wo man denn diese Ökosysteme ansetzen kann und wo die eigenen Ansätze sein können.

    Also ich denke, unsere Veranstaltungen sind ja für die CIOs kostenfrei. Das Hauptinvestment ist einfach die Zeit, die man investiert und das ist aber allerdings auch das wichtigste Investment, das man tätigen kann. Also wer heute Zeit investiert, der zeigt ja auch, dass ihm Dinge wichtig sind und insofern setzen wir darauf, mit unseren Veranstaltungen den CIOs letztendlich auch Zeit zu sparen, indem sie hier die richtigen Partner, die richtigen Kontakte finden, um ihr Ökosystem weiterzuentwickeln.

    00:11:33-8

  15. Petra Koch:

    Also die ganze Branche sozusagen oder die ganzen CIOs an einen Ort zu bringen und da eben den Austausch zu ermöglichen, das ist ja sehr, sehr viel mehr wert dann auch für die Leute im Austausch.

    00:11:44-8

  16. Michael Ghezzo:

    Definitiv und das ist auch, was wir dann merken, wir bewegen ja diesen Markt jetzt über viele Jahre in Österreich und der Schweiz, wo du einfach siehst, wie daraus mehr entsteht, mehr als dieses im eigenen Saft braten und die Dinge halt so machen, wie man es bisher immer gemacht hat.

    00:12:01-6

  17. Petra Koch:

    Ja. Ich denke auch, vor allen Dingen gerade die Impulse und Ideen, die man da mitnimmt als CIO, die sind dann echt Gold wert sozusagen, das kann man halt nicht irgendwo bestellen oder sowas, das muss man erfahren.

    00:12:11-3

  18. Michael Ghezzo:

    Genau. Und deswegen setzen wir auch darauf, also du hast in den Gesprächen auch auf der Veranstaltung gemerkt, uns ist immer ein Anliegen wirklich zu bewegen und deswegen setzen wir auch darauf nicht nur quasi diesen punktuellen Höhepunkt, die Veranstaltung selbst zu konzipieren und zu gestalten, sondern auch rundherum Bewegung zu schaffen, Leute miteinander zu vernetzen, die miteinander reden sollten, Themen in unserem Blog zu platzieren, positive Impulse zu transportieren und zwar nicht nur auf der Veranstaltung, sondern auch danach, davor und in den nächsten Jahren.

    00:12:44-5

  19. Petra Koch:

    Mhm (bejahend). Genau. Es ist ja nicht nur quasi der eine Punkt, der was verändert, sondern es ist immer aus meiner Sicht auch ein Prozess. Also das ist nicht irgendwie, ich gehe jetzt zu der Veranstaltung und schwupp lege ich den Hebel um, sondern genau wie du es sagst, da kommen einfach die stetigen Impulse sozusagen und die Gespräche mit dazu.

    00:13:01-4

  20. Michael Ghezzo:

    Genau. Und es ist mittlerweile sehr wichtig, dass auch passieren zu lassen, also diesen Weg auch bewusst zu gehen, offen zu sein und Fragen zu stellen, um letztendlich so ein Ökosystem wirklich bauen zu können, weil das passiert ja nicht von selbst. Ist ja nicht so, dass man dann im Office warten kann bis dann die entsprechenden Ansprechpartner da sind und dann passiert das von selbst, sondern man (Petra Koch: Ja genau) muss ja rausgehen, man muss auch sein Wissen teilen, um dann wieder Leute zu finden, die daran anknüpfen können und hier mitgestalten können.

    Das ist natürlich dann schwer unter einen Hut zu bringen mit dem klassischen Sicherheitsdenken und auch dieses Abwehrdenken, das man in vielen ITs findet, wo man sagt da „Never change a running system“, weil man erntet ohnehin nichts anderes als Undank. Das ist dann ein sehr schwieriges Mindset, um zukunftsorientiert handeln zu können.

    00:13:55-9

  21. Petra Koch:

    Ja. Man könnte auch sagen, da beginnt die Veränderung zuerst mal im Kopf.

    00:13:59-9

  22. Michael Ghezzo:

    Ja. Ganz genau.

    00:14:02-1

  23. Petra Koch:

    Ja. Sehr gut. Jetzt haben wir gerade viel über die Konferenzen von Confare gehört und es gibt auch die Möglichkeit neben der Teilnahme sich auch noch zu bewerben für eine Prämierung. Warum sollten die CIOs auch in Betracht ziehen, sich für diese Prämierung, für diese Awards, die ihr auszeichnet, auch zu bewerben?

    00:14:19-1

  24. Michael Ghezzo:

    Also es sind 3 Dinge, diese Awards für den CIO, aber auch für die Community sehr wertvoll machen.

    Auf der einen Seite geht’s natürlich um Wertschätzung, dieses Schulterklopfen, das solche Preise vermitteln, ist in der IT ja bisher nicht leicht zu holen gewesen, weil die IT vor allem dann aufgefallen ist, wenn mal etwas nicht funktioniert hat. Insofern war es glaube ich sehr wichtig zu signalisieren, ihr macht einen tollen Job und es ist eine wertvolle Leistung, die ihr da bringt, so intern und extern das zu signalisieren.

    Das zweite ist aber auch der Community zu erlauben davon zu profitieren, von den Erfahrungen zu profitieren, die dabei gemacht wurden und ich erlebe dann immer wie sehr diese CIO Award Preisträger und IDEAward Preisträger dann wieder andere inspirieren, Dinge neu zu denken, anders zu machen, und somit wieder Fortschritte zu machen.

    Und das dritte ist, was mich hier persönlich ein bisschen fast überrascht hat, wie wertvoll diese eigene Auseinandersetzung mit der eigenen Leistung und mit der eigenen Arbeit für den CIO selbst ist. Dieses sich einmal einen halben Tag hinzusetzen und eigentlich mal festzuhalten „Was tue ich eigentlich, was trage ich bei?“, ist eine Sache, die für viele CIOs wirklich von immensem Wert war.

    00:15:40-8

  25. Petra Koch:

    Das ist ja selber ich auch mal bewusst zu machen, was man eigentlich da leistet. Das ist bei vielen wahrscheinlich geht das unter im Tagesgeschäft oder?

    00:15:48-2

  26. Michael Ghezzo:

    Definitiv. Ja, also das ist eben eine Frage, die man sich normalerweise nicht so in der Klarheit stellt. Was ich auch erlebe und das ist immer was sehr Positives, wenn der CIO diese Einreichung nicht ganz alleine gestaltet, sondern dafür mit seinem Peer spricht, mit den internen Kunden, mit den Partnern, mit der Geschäftsführung und da auf einmal Feedback bekommt, also das er normalerweise gar nicht bekommt und auf einmal sieht, wie sehr die Wertschätzung im eigenen Haus schon vorhanden ist. Und die wird dann natürlich noch größer, wenn auf einmal eine hochwertige Statuette im Büro steht.

    00:16:25-8

  27. Petra Koch:

    Ja. Sehr gut. Wir haben das eben schon angesprochen, es stehen dieses Jahr noch zwei Awards an. Der erste Award ist der IDEAward in Köln und da geht’s da drum, die digitale Transformation sozusagen in den Vordergrund zu stellen. Der IDEAward wird am 13.09.2017 in Köln verliehen und kannst du dazu mal ein bisschen was zu sagen zu dem Award an sich und auch, wenn jetzt CIOs zuhören, die das interessiert, was die dann bei euch einreichen sollten?

    00:16:54-5

  28. Michael Ghezzo:

    Gerne. Beim IDEAward stehen Unternehmen im Vordergrund, die sich aktiv der Herausforderung der Digitalisierung stellen. Es gibt ja immer so ein bisschen ein Wehklagen, dass der D-A-CH Raum im Bereich Digitalisierung so weit hinten ist, dass da so wenig passiert in den Unternehmen.

    Meine Wahrnehmung ist, dass das nur zum Teil stimmt oder gar nicht so wirklich stimmt. Da passiert sehr viel. Da sind sehr innovative Projekte schon unterwegs und es gilt die vor den Vorhang zu holen, um zu zeigen, was da schon passiert. Das ist insgesamt ein sehr positives Signal, einerseits an den Markt selbst, um zu zeigen, man stellt sich der Zukunft aktiv und auf der anderen Seite auch wieder die Inspirationen selbst mehr zu tun.

    Also ich denke, da kann auch einiges positives bewegt werden. Weil du gefragt hast wegen den Unterlagen, hier geht’s um konkrete Projekte und dazu gibt es meistens sehr gute Unterlagen. Wir haben Erfahrungen gemacht, dass da sehr viel an Präsentationen in den Unternehmen schon vorhanden ist. Es geht auch darum, Peers zu Wort kommen zu lassen, die einfach von diesen Innovationen entweder profitieren oder diese mitgestalten.

    00:18:06-2

  29. Petra Koch:

    Das heißt dieses Paket können dann die betroffenen IT-Manager aus den Unternehmen bei euch einreichen?

    00:18:12-4

  30. Michael Ghezzo:

    Es gibt auf becio.de die Einreichungsunterlagen, da gibt’s ein paar Standardfragen, die einfach zu beantworten sind, um der Jury die Einschätzung möglich zu machen und dann die entsprechenden Unterlagen dazu zu geben.

    Wir haben diesen Award das erste Mal jetzt in Wien schon verliehen. Das ist im Mai passiert. Wir durften sehr hochkarätige Unternehmen auszeichnen, die Spar konnte den Preis für sich gewinnen, ebenfalls die österreichische Post AG mit sehr innovativen, spannenden Projekte. Gibt’s auf unserer Website auch einige Infos dazu, was die eigentlich getan haben. Und lustigerweise dann auch zwei kleinere Startups, die ebenfalls mit ihren Aktivitäten und Produkten Branchen disruptiv bearbeiten, worauf wir auch sehr stolz sind, was uns auch sehr gut gefallen hat.

    00:19:01-3

  31. Petra Koch:

    Super. Das heißt der IDEAward ist quasi von der Unternehmensgröße unabhängig, das heißt sowohl kleinere als auch mittlere als auch große Unternehmen können sich da bewerben?

    00:19:10-0

  32. Michael Ghezzo:

    Ganz Genau. Was uns halt auch wichtig ist, es ist keine, nicht die nächste Startup-Challenge, wo es darum geht zu zeigen, wie toll sich ein Unternehmen vor einem Investor präsentieren kann, sondern es geht wirklich darum konkrete Produkte, konkrete Lösungen zu zeigen, die einen Markt-Impact haben.

    00:19:26-9

  33. Petra Koch:

    Also die es schon gibt und nicht die es noch geben soll?

    00:19:29-5

  34. Michael Ghezzo:

    Ja genau. Da geht’s nicht um Geld sammeln, sondern wirklich um Märkte bewegen.

    00:19:35-3

  35. Petra Koch:

    Ja dann kommt das Debüt bald nach Deutschland.

    00:19:38-0

  36. Michael Ghezzo:

    Genau.

    00:19:39-4

  37. Petra Koch:

    Und ihr seid ja auch schon in der Schweiz aktiv, du hast das eben gesagt, am 26. September wird dort der Swiss CIO Award vergeben, schon zum 6. Male, also da schon das 6. Jahr sozusagen aktiv. Gemeinsam Ernst & Young und inside-it.ch prämiert ihr da die IT-Manager.

    Kannst du auch da was zum Award sagen? Was ist da der Fokus und auch wieder, wenn es CIO interessiert sich dort zu bewerben, also dann eher die Schweizer Hörer-Community, was können die da an Unterlagen einreichen?

    00:20:10-3

  38. Michael Ghezzo:

    Gerne. Also der CIO Award ist etwas, das wir seit 10 Jahren in Österreich tun, seit 6 Jahren aufgrund der großen Nachfrage auch in der Schweiz. Beim CIO Award selbst ist es so, dass wir ein über Jahre bewährtes Einreichungsformular haben, das es gilt auszufüllen.

    Ich bin ja selbst da nur Beobachter und nicht Teil der Jury. Aber mein Eindruck ist sehr stark, dass die Einreichungen erfolgreich waren, die uns einen roten Faden präsentieren konnten. Wo also klar sichtbar war, was denn eigentlich die Schwerpunkte des CIOs sind. Wir zeichnen beim CIO Award wirklich die Führungskraft und nicht irgendwelche ERP-Projekte oder erfolgreiche Projekte aus, sondern es geht wirklich darum wie sich die Führungskraft gesamt präsentiert.

    Das beinhaltet sowohl eben das Führungsverhalten als auch den Zugang zu Innovationen und zum eigenen Business und hier also kann der rote Faden zum Beispiel sein, ein bestimmter Zugang Richtung Innovationen oder ein bestimmter Zugang Richtung, wie ein CIO mit seinen Mitarbeitern umgeht. Das ist auch immer sehr spannend zu sehen, dass hier also sehr starke Unterschiede auch im Wahrnehmen der Rolle zu finden sind.

    Was Einreichungen auch durchaus auch erfolgreich gemacht hat in der Vergangenheit ist Peers zu Wort kommen zu lassen, insbesondere Geschäftsführer, Mitarbeiter, die an den Kunden und auch hier also zu transportieren, wie die IT wirkt.

    00:21:34-8

  39. Petra Koch:

    Ja. Super.

    00:21:36-8

  40. Michael Ghezzo:

    Also das ist etwas, das die Jury sehr positiv wahrnimmt und was auch dem Standing des CIOs im eigenen Unternehmen erstens förderlich ist und zweitens das auch ein bisschen repräsentiert.

    00:21:47-5

  41. Petra Koch:

    Das heißt das ist der Hauptunterschied zwischen IDEAward und CIO Award, der IDEAward zeichnet Projekte aus, innovative Projekte, die sich mit der digitalen Transformation und mit der Digitalisierung beschäftigen und der CIO Award zeichnet wirklich die Führungskraft als CIO an sich aus. Richtig?

    00:22:06-2

  42. Michael Ghezzo:

    Ganz genau. Petra, schöner hätte ich es nicht sagen können.

    00:22:09-0

  43. Petra Koch:

    Okay. Ja super. Das freut mich. Der IDEAward, haben wir eben schon gesagt, findet in Köln statt, der Swiss CIO Award findet in Zürich statt, richtig?

    00:22:17-4

  44. Michael Ghezzo:

    Ganz genau. Ja. Innerhalb von 2 Wochen.

    00:22:19-7

  45. Petra Koch:

    Ja wunderbar. Klasse. Und wenn du einem CIO beziehungsweise einem IT-Manager einen einzigen Tipp geben könntest, welcher wäre das?

    00:22:27-7

  46. Michael Ghezzo:

    Ich glaube es ist für den CIO entscheidend raus aus jeder defensiven Situation zu gehen. Ich höre dann oft: „Es gibt bei uns im Unternehmen keine Fehlerkultur, es gibt kein Innovationsbudget, es gibt keine Bereitschaft die IT in strategische Zielstellungen zu involvieren“ und dann muss ich sagen, dann gilt ein klassischer Leitsatz „Change the Company or Change the Company“.

    00:22:52-0

  47. Petra Koch:

    Ja. Sehr gut.

    00:22:53-1

  48. Michael Ghezzo:

    Wenn ich nicht die Möglichkeit habe etwas zu bewegen, dann muss ich entweder den Rahmen verändern oder wirklich woanders hingehen und dort meine Innovationskraft einbringen. Weil alles andere ist langfristig nicht erfolgreich, weil Unternehmen, die die Innovationskraft der IT nicht schätzen und nutzen, werden über kurz oder lang ohnehin auch wirtschaftlich in Bedrängnis kommen.

    00:23:17-4

  49. Petra Koch:

    Ja. Und CIOs, die was erreichen wollen oder die das voranbringen wollen, die macht das ja auch persönlich dann nicht glücklich.

    00:23:23-8

  50. Michael Ghezzo:

    Ja, wobei meine Erfahrung ohnehin ist, dass jedes Unternehmen den CIO hat, den es verdient. Da sich hier also die richtigen Partner auch finden.

    00:23:32-5

  51. Petra Koch:

    Mhm (bejahend). Ja klasse Schlusswort.

    Wenn Sie das interessiert, gerne mitmachen, gerne Ihre Kollegen informieren, dass sie da auch zahlreich teilnehmen und eben das Ganze auch dann zum Leben erwecken. Ich freue mich natürlich auch Sie auf der Veranstaltung persönlich zu treffen. Michael, vielen, vielen Dank fürs Interview. Hat Spaß gemacht und da freue ich mich darauf dich demnächst wieder persönlich zu treffen.

    00:23:54-4

  52. Michael Ghezzo:

    Freue ich mich auch sehr darauf. Dankeschön.

    00:23:58-1

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