CIO 064 – Wert der IT bzw. von IT-Systemen durch zielgerichtetes IT-Management

Wert der IT
Wert der IT

Das IT-Management hat zum Ziel mit IT-Systemen einen Geschäftswert (Business Value) zu erzeugen und darum geht es in dieser Folge. Der Geschäftswert wird von der IT-Organisation durch den zielgerichteten Einsatz von IT-Systemen ermöglicht und Ihre Rolle als CIO bzw. IT-Manager ist es diesen Einsatz von IT-Systemen zu steuern und zu optimieren, sowohl strategisch als auch operativ. In dieser Folge möchten ich einige Erfahrungen zur Wertbeeinträchtigung im positiven wie im negativen mit Ihnen teilen und Ihnen einige Impulse geben.



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Folgende Aspekte werden in der Podcast-Folge besprochen:

  • Was ist der Geschäftswert bzw. Business Value? (00:30)
  • Der Wert der IT-Organisation und von gutem IT-Management (03:00)
  • Das Paradigma Innovate-Design-Transform (11:20)
  • Der Wert von IT-Systemen und IT-Lösungen für das Unternehmen und dessen Kunden (14:20)
  • Fazit zur Wertveränderung und -optimierung (19:40)

Viel Spaß beim Hören des Podcasts. Ich freue mich, wenn Sie ein kurzes Feedback hinterlassen, wie Ihnen die Folge gefallen hat und Sie mit diskutieren.

Was ist der Geschäftswert bzw. Business Value?

In der heutigen Folge geht es um den Wert der IT beziehungsweise den Wert von IT-Systemen. Dazu möchte ich das Ganze in drei Bereiche gliedern, erstmal den Wert als solches besprechen, was ist eigentlich der Businesswert, der dahintersteckt, also der Business Value, der Geschäftswert, den man eigentlich generieren möchte mit IT-Systemen oder wofür auch die IT-Organisation im Grunde da ist. #00:00:58.1# 

Dann gehe ich auf den Wert der IT-Organisation als solches ein und zu guter Letzt, aber nicht weniger wichtig, auf den Wert von IT-Systemen eben als Tools und Werkzeuge, die man da verwenden kann.

Da würde ich sagen, starten wir einfach erstmal damit: Wie hängt das Ganze zusammen? Die IT-Organisation, die managt die IT-Systeme, die dafür da sind, den Geschäftswert, den Business Value zu erzeugen. Oder dabei zu unterstützen den Business Value zu erzeugen, denn es gibt immer Leute, die diese IT-Systeme bedienen oder die das auch in ihren Prozessen, in ihrem Arbeitsalltag nutzen und einsetzen.

Und da ist für mich die erste Frage:

Wann hat etwas einen Business Value, wann hat etwas einen Geschäftswert?

Also ein Geschäftswert ist sicherlich Produktivität. Die Erhöhung der Produktivität, das kann man zum Beispiel durch Automatisierungsbereiche machen, schnellere Produktionszeiten kann man damit erzielen. Zum Beispiel in der Automobilindustrie ist das sehr gängig, dass man Bandarbeiten nutzt. #00:01:57.4# 

Aber es geht eben auch um Automatisierung durch IT-Lösungen, wo eben bestimmte Sachen da gemacht werden, das ist eben sicherlich möglich. Ein weiterer Punkt ist, Kostensenkungen für die Kunden zu erzielen. Also auch hier vielleicht Skaleneffekte durch IT-Sachen zu ermöglichen, Hosting-Anbieter sind hier ein Beispiel. Die haben natürlich entsprechend große Sachen und können darüber Skaleneffekte erzielen, worüber der Kunde tatsächlich auch ein Kosteneinsparpotenzial hat. Das ist natürlich auch ein Geschäftswert, den man da anbieten kann.

Ein anderer Punkt sind zum Beispiel Qualitätssteigerungen oder Qualitätsmessungen überhaupt erst mal, dass etwas transparent und nachvollziehbar wird. Da könnte zum Beispiel der Business Value auch die Prozessstabilität oder eben auch Prozessqualität sein. Der Kundennutzen ist, ich kann das nachvollziehen. Hier ist ein einfaches Beispiel die Sendungsverfolgung bei Paketdiensten. Das ist auch ein Beispiel, wo man eben den Prozess letztendlich so gebaut hat, dass der Kunde das leicht nachvollziehen kann. #00:02:57.9#  

Also solche Sachen sind sicherlich Werte, die man mit IT machen kann. Das ist nicht abschließend, da gibt es sicherlich noch viele, viele, viele Werte mehr, aber einfach mal als Beispiele, dass man sich darunter was vorstellen kann und einfach weiß, worauf ich jetzt hier so ein bisschen abziele.

Der Wert der IT-Organisation und von gutem IT-Management

Der Wert der IT-Organisation ist für mich dann sicherlich direkt daran angrenzend der Unternehmensgegenstand, der Unternehmenszweck. Das ist das oberste Ziel im Grunde des Unternehmens, für den Kunden entsprechende Werte zu erzielen und zu erschaffen. Das muss ich natürlich in der IT-Organisation strategisch auch entsprechend so verankern. Das heißt, die Unternehmensstrategie und die Unternehmensziele sind da natürlich immer maßgeblich.

Das heißt, daraus abgeleitet sollte sich die IT-Strategie dann letztendlich auch ableiten. IT-Strategie, haben Sie schon ganz häufig hier im Podcast gehört, da gibt es diverse Folgen, zum Beispiel die CIO-Podcast-Folge 12. Für die Zieldefinition können Sie zum Beispiel auch die CIO-Podcast-Folge 8 hören. #00:03:59.5# 

Da gibt es einfach schon eine ganze Menge, auch weitere Punkte, zum Beispiel die CIO-Podcast-Folge 40. Da finden Sie schon einiges hier im Podcast. Wenn Sie da Interesse haben, einfach mal reinhören. Dann ist eigentlich der Punkt, wenn ich die Strategie aufgestellt habe, dann ist es wichtig, das Geschäftsmodell zu unterstützen. Auch dazu habe ich schon mal eine Folge gemacht. Die Geschäftsmodelle finden Sie in der CIO-Podcast-Folge 10. Und da geht es vor allen Dingen darum, dass man mit der Strategie, mit der IT-Strategie auch das Geschäftsmodell des Unternehmens unterstützt. Und da sehe ich die IT ganz klar, das habe ich auch schon direkt in der Folge 2 gesagt, als Business-Partner, als Innovationspartner, eher nach dem Paradigma Innovate-Design-Transform, statt nach dem Paradigma Plan-Build-Run. Also aus meiner Sicht ist es wichtiger, dass sich die IT-Organisation eben da stärker an Innovationen orientiert als quasi Sachen abzuarbeiten. #00:04:56.4#  

Für mich fällt da drunter unter dem Punkt Innovative: Technologie Scouting. Also ich kann nur einen Wert schaffen, wenn ich nach neuen Technologien und neuen Möglichkeiten Ausschau halte. Weil das ist sicherlich auch immer wieder ein Punkt, wo die Reise weitergeht, wo ich wieder einen neuen Businesswert schaffen kann, wo einfach vielleicht Technologiesprünge so groß sind.

Einfaches Beispiel: Wo es sich vielleicht vor ein paar Jahren gar nicht gelohnt hätte die Software einzuführen, weil es einfach viel zu teuer gewesen wäre, der Businessnutzen wäre zu klein gewesen, damit es sich überhaupt rechnet, und vielleicht, wenn die Technologie sich weiterentwickelt, ist es durchaus machbar und sinnvoll die Technologie einzusetzen. Und sowas ist aus meiner Sicht auch Aufgabe eins Innovationsmanagements, eines IT-Innovationsmanagements oder eben auch der IT-Organisation als Ganzes, Aufgabe des CIOs, da den Blick drauf zu werfen.

Also neue Technologien identifizieren, erstmal ausfindig machen, analysieren, konzipieren natürlich und dann letztendlich nachher auch implementieren. Sowas kann man super machen mit einem Technologie-Radar, wo man einfach mal schaut, okay, ist die Technologie schon so reif, dass wir mal einen Prototyp machen können. #00:06:00.7# 

Ist die Technologie vielleicht noch nicht so reif, dann beobachten wir die weiter. Und so weiter. Also da kann man schöne Sachen machen, dass man im Grunde da auf dem Laufenden bleibt. Wenn man das macht, dann ist es auch wichtig auf das Design der Lösung zu achten.

Ganz, ganz wichtig, eben gesagt, der Business Value oder der Geschäftsnutzen ist immer auch in Richtung Kunde ausgerichtet. Das heißt, kunden- und nutzerzentriertes Denken auch in der IT ist da superwichtig. Das heißt, ich muss die Anforderungen, zum einen auch meine Fachbereiche verstehen, aber andersrum, ich muss auch die Anforderungen der eigentlichen Kunden verstehen.

Ich muss natürlich das Geschäftsmodell unterstützen als IT und natürlich läuft das immer auf den Endabnehmer hinaus. Das heißt, dieses Konzept, was man im Marketing häufig benutzt, das Personas-Konzept, also einfach mal zu sagen, was ist eigentlich mein Zielkunde, ist sicherlich auch eine sinnvolle Sache, das mal aus der IT-Perspektive zu machen. Wer sind denn meine IT-Personas? #00:06:55.4# 

Also zum Beispiel, der typische Einkäufer, weil der hat vielleicht sein Einkaufssystem oder der hat das ERP-System, aber eben in einer anderen Funktionalität, als es der Finanzer nutzt. Oder andersrum, der hat vielleicht noch mal irgendwie bestimmte sonstige Bereiche, die da angebunden sind. Der muss mit Lieferanten interagieren, andere Bereiche. Und das heißt, diese Personas helfen mir einmal intern zu verstehen als IT, wie kann ich das Ganze aufbauen? Extern ist das auch wichtig.

Ich kann auch als IT, wenn die Systeme auch von Kunden genutzt werden, auch da einmal aufstellen, was sind eigentlich die Funktionalitäten, was sind die Anforderungen von diesen verschiedenen Personen an meine IT-Lösung? Und das ist durchaus unterschiedlich. Also da sieht man mal die Vielfältigkeit und deswegen, das ist ganz besonders komplex. Deswegen sehe ich da auch einen großen Benefit drin, wenn man das eben vorher analysiert und eben auch regelmäßig wieder analysiert. Natürlich vorher, bevor man das System einführt, aber auch eben, wenn eingeführt ist, wenn bestimmte Veränderungen anstehen. Und das Design ist natürlich wichtig. #00:07:56.2# 

Auch aus der IT-Strategie kommt natürlich ein gewisser Input und deswegen macht das aus meiner Sicht auch Sinn da ein IT-Architektur-Zielbild zu definieren. Also einmal die IT-Architektur aufzustellen so wie Sie sie jetzt haben, dass man die Komponenten kennt, aber eben auch ein Ziel, wo möchten Sie hin? Das kann einmal ein Idealzielbild sein, sozusagen, naja, das wäre eigentlich das Nonplusultra. Da muss man aber auch immer so realistisch sein und sagen, was kann man denn realistisch auch erreichen und das in Stufen einteilen, dass man vielleicht auch Zwischenzielbilder hat und einfach sagt, okay, das ist jetzt Ausbaustufe 1, 2, 3.

An der Stelle für die Zielbilder, aus meiner Sicht immer wichtige Faktoren, auf die man auch die Software hin abklopfen sollte, ist die modular, ist die skalierbar, ist die Lösung erweiterbar, sind bestimmte Schnittstellen-Komponenten da, ist eine bestimmte Datenfunktionalität, die ich brauche? Und diese Funktionalitäten, die ich eben von der Software brauche, die kann ich auch auf diese eben genannten Personas mappen. #00:08:54.7# 

Also da kann ich schauen, welche Funktionalität erwartet denn der besagte Einkäufer? Welche Funktionalität erwartet denn der Finanzer? Und das ist dann die Aufgabe des IT-Architekten, der IT-Organisation, des CIOs, von Ihnen als CIO und IT-Manager, das so auszusteuern, dass Sie quasi aus der IT-Sicht die beste Lösung dafür anbieten. Und man hat das ganz häufig in Unternehmen, zu meinem Leidwesen, dass die Leute häufig schon ganz klare Strukturen im Kopf haben, teilweise schon vorausgewählte Softwarelösungen, und ob das dann passt oder nicht, das ist dann im zweiten Schritt erst mal egal bei den Unternehmen. Das wird dann eingeführt und gemacht und getan und hinterher stellt man fest, das passt ja gar nicht.

Und das finde ich immer schade, weil das kann man im Vorfeld durch eben genau diese Analysen eigentlich gutgehend eingrenzen. Sie schaffen damit einen Überblick, was sind eigentlich überhaupt die Kernfunktionalitäten? Und erstaunlicherweise schafft man mit diesen Modellen und durch diese Reduktion auf das Wesentliche, also wenn ich jeder Persona die Kernfunktionalitäten gebe, dann sehe ich auch, wo eigentlich der Hauptfokus dieser Arbeit liegt. #00:10:03.2# 

Und durch diese Reduktion auf das Wesentliche werden diese ganzen Details erst mal ausgeblendet. Und man wird wieder quasi durch diese Komplexitätsreduktion gezwungen, auf das Wesentliche zu gucken. Und das finde ich eine schöne Sache da dran, das sollte man aus meiner Sicht in der IT viel, viel häufiger machen. Weil gerade im Design von Lösungen verlieren wir uns da häufig wirklich in den Details, und noch ein Schleifchen und noch ein Schleifchen, einige von Ihnen sehe ich jetzt schon schmunzeln. Weil das einfach unser täglich Brot ist, da hat jeder, der in der IT arbeitet, mit zu tun.

Und am besten, das habe ich auch schon mal in einer Podcast-Folge gesagt, am besten wollen die Fachbereiche ihr altes System eins zu eins abgebildet haben. Ich sage da immer gehen, gehen Sie mal zum Autohaus und sagen dem Autoverkäufer, ich hätte gerne ein neues Auto, aber machen Sie noch ein bisschen Rost dran, das war am alten Auto auch. Weil das ist nämlich genau das, was wir in der IT häufig machen. Wir nehmen das Alte, kleben ein neues Label drauf, nennen das System anders, es hat vielleicht eine neue Benutzeroberfläche bekommen, aber ansonsten das darunter ist das Gleiche. #00:11:04.5#  

Und das ist aus meiner Sicht nicht Ziel der Geschichte und auch nicht Ziel der Übung, sondern dass man, wenn man etwas neu baut, das auch zumindest soweit hinterfragt und neu konzipiert, dass es eben wirklich auch nutzerzentriert ist und wirklich auch einen Mehrwert bringt. Weil sonst ist der Businessnutzen nämlich schon mal gleich null. Vielleicht nicht gleich null, aber ich übertreibe jetzt ein bisschen, aber schon deutlich geringer, als man ihn rausholen könnte.

Das Paradigma Innovate-Design-Transform

Wichtig an der Stelle auch der nächste Punkt, also es heißt Innovate-Design-Transform, das heißt, wenn ich die Lösung designt habe, dann kommt eigentlich aus meiner Sicht immer fast der größte Brocken. Weil der größte Brocken ist, dafür zu sorgen, dass die Nutzer das System nutzen.

Kennen Sie wahrscheinlich auch, es gibt häufig auch schon mal so Fälle, da ist ein Supersystem, habe ich auch schon öfters in meiner Karriere gesehen, ein gutes System, wirklich gut gemacht, im Einsatz und die Nutzer nutzen es nicht. Dann haben Sie natürlich auch keinen Business Value. #00:11:56.1# 

Weil dann kommen diese Werte, die Sie damit eigentlich schaffen wollen, die kommen gar nicht zum Tragen, weil immer Wege drumherum gefahren werden. Sie kennen wahrscheinlich dieses Bild, wo es die Schranke gibt und rechts und links sind die ausgetretenen Pfade. Und genau das ist da eben das Gleiche. Das heißt, wir brauchen Anreize, um die Technologie zu nutzen.

Am besten ist das Design natürlich so nutzerfreundlich, dass Sie gar keine Schulung brauchen. In der Regel ist das aber bei Geschäftsanwendungen sinnvoll, die Nutzer trotzdem zu schulen, einfach genau aus diesem Grund, dass sie es akzeptieren. Dass sie verstehen, warum soll ich jetzt ein neues Tool nutzen, ich habe doch das alte, das habe ich im Zweifel seit 20 Jahren und das funktioniert doch super. Das sind die klassischen Themen, mit denen man dann zu tun hat oder auch konfrontiert ist. Und dass man eben genau diese Punkte, diese Barrieren aufbrechen kann, den Change-Prozess da an der Stelle zu begleiten. Und eine Sache, die ich immer ganz spannend finde und die sich aus meiner Sicht auch immer wirklich gut bewährt, ist, wenn man die Usability und das Nutzerverhalten tatsächlich mal testet. #00:12:56.3# 

Ganz einfaches Beispiel: Wenn Ihre IT Lösungen bereitstellt tatsächlich für den Endkunden, auch die für jedermann sind, dann gehen Sie einfach mal auf die Straße mit Ihrer IT und holen sich mal 10, 15 Leute einfach so willkürlich, sprechen sie an und sagen, okay, würden Sie das mal testen?

Es ist total interessant, was Sie da für Ergebnisse bekommen. Einfach eine kleine Feldstudie. Das klingt jetzt total wild, ist aber eigentlich ganz einfach. Sie nehmen einfach einen Raum, stellen die IT-Lösung da hin und gucken mal, wie die Leute, die Sie nicht geschult haben, Ihre IT-Lösung bedienen. Und das Gleiche, habe ich jetzt einfach mal gesagt, mit fremden Leuten, können Sie aber auch mit Ihren Mitarbeitern machen. Sie nehmen einfach durch die Bank weg mal 20 Mitarbeiter Ihres Unternehmens aus verschiedenen Bereichen, setzen die ohne Schulung davor, Sie gucken sich das an und sagen: Sie haben jetzt die Aufgabe, dies und jenes zu machen.

Und schauen einfach mal, ob diese willkürlich ausgewählten Menschen in der Lage sind, das überhaupt zu machen. Weil der Punkt ist immer der: Derjenige, der sich mit dem Tool beschäftigt, der kennt das irgendwann in- und auswendig, für den ist das einfach. Das ist wie mit jeder Sache, die man lernt. Wenn man sich lange genug damit beschäftigt, ist das total einfach. #00:14:01.6# 

Es ist aber eben genau spannend zu wissen, ist es auch für denjenigen einfach, dem ich es jetzt zum ersten Mal zeige? Und das leitet nämlich ganz gut über zum Wert der IT-Systeme. Wie gesagt sind die am besten einfach zu bedienen und sowieso schon nutzerfreundlich. Aber wir wissen, es ist nicht immer einfach möglich, weil es manchmal auch wirklich komplex ist. Und manchmal nimmt man eben auch Standardsoftware, die schon mal von Hause aus vielleicht ein bisschen komplexer ist.

Der Wert von IT-Systemen und IT-Lösungen für das Unternehmen und dessen Kunden

Jetzt ist der Wert der IT-Systeme der dritte Punkt, auf den ich eingehen möchte. Und da ist der Punkt, die IT-Systeme werden von der IT-Organisation bereitgestellt. Wie schon gesagt, sie müssen genutzt werden. Und das habe ich gerade erwähnt, entweder sind die Systeme vorhanden und werden nicht genutzt, dann habe ich natürlich Schwierigkeiten, den Business Value zu generieren, oder die Systeme sind gar nicht vorhanden.

Der Bedarf ist aber da. Das heißt, die Benutzer beschweren sich oder Ihre Fachbereiche beschweren sich. #00:15:00.7# 

Oh, ich hätte gerne hier eine Automatisierung, geht aber nicht, so nach dem Motto, ich muss das alles händisch machen. Oder irgendwelche anderen Sachen, wo einfach ein Riesenbedarf ist. Sie kriegen das aber als IT im Zweifelsfall vielleicht gar nicht mit.

Also an der Stelle wirklich Anforderungsmanagement, kann ich Ihnen da nur ans Herz legen. Das wirkt Wunder, wenn man das wirklich konsequent macht, dann in seinem Projektportfolio einsteuert und darüber eben auch den Wert trackt, dass man wirklich die Projekte zu Ende bringt. Das Projekt endet nicht mit der Implementierung, sondern das endet im Grunde erst, wenn Sie, was ich eben gesagt habe, diese Usability getestet haben, immer wieder getestet haben, benutzen die Leute so, wie wir das konzipiert haben?

Weil meistens wird das System so ein bisschen über den Zaun geworfen. Da macht man vielleicht noch mal eine Schulung, aber ob die Leute das einsetzen, das prüft kein Mensch. Und da geht es auch nicht um Prüfen in dem Sinne, im klassischen Sinne, wie man das kennt, sondern es geht auch um Verbesserung. Es geht um Überprüfung, ob an der Stelle Optimierungspotenzial ist. Deswegen ist das auch ein Kreislauf dieses Innovate-Design-Transform. #00:16:00.3# 

Das heißt, das endet nicht, sondern das ist im Grunde, wenn das Transform passiert ist, fängt das Innovate wieder an. Für mich ist jetzt mal eine spannende Frage, denken Sie einfach gerne selber mal drüber nach: Haben Sie selber als CIO oder IT-Manager eine Übersicht über Ihre IT-Systeme und können Sie jedes IT-System einem Businessnutzen oder mehreren Businessnutzen zuschreiben?

Können Sie auf einen Blick sehen oder vielleicht auch auf mehrere Blicke, aber haben Sie quasi eine Übersicht, dass Sie sagen können, okay, wir betreiben diese und jene Systeme, wir haben eine Übersicht über unsere IT-Architektur, wir haben eine Übersicht über unsere Prozesse, in denen diese Systeme gebraucht werden und wir können dadurch auch noch ableiten, welchen Businessnutzen die generieren und unterstützen?

Da jetzt noch mal genauer darauf eingegangen, weil das sehe ich auch immer häufig in den Diskussionen, und da möchte ich Ihnen einfach eine kleine Argumentationshilfe geben. Gerade als CIO hat man da immer Erklärungsnöte, das sehe ich ganz, ganz häufig bei den Unternehmen und bei den Kunden. #00:16:59.5# 

Ich sag Ihnen einfach mal meine Sichtweise. Für mich sind IT-Systeme Werkzeuge, nicht mehr und nicht weniger. Werkzeuge, dass man eben diesen Geschäftswert, diesen Businesswert erzeugt. Und häufig werden die so ein bisschen zu Heilsbringern. Da sagt man, wenn das neue System kommt, dann wird alles gut. Oder eben das System wird verteufelt und es wird gesagt, um Gottes willen, jetzt haben wir ein neues System, das kann alles gar nicht funktionieren. Diese zwei Kategorien gibt es ganz häufig.

Und wenn man jetzt mal bei diesem Bild bleibt, dass es ein Werkzeug ist, dann sind die Fachbereiche im übertragenen Sinne die Handwerker, die das Haus bauen, also die bauen im Grunde den Wert, und die IT-Architekten sind die Architekten, die im Grunde diese Werkzeugnutzung konzipieren und eben diese Architektur schrittchenweise umsetzen. Das heißt, dieses Werkzeug soll immer einem Zweck dienen.

Die Technologie ist also nicht ein Selbstzweck, dass sie einfach nur schön da ist und weil man das jetzt kann, dass man das auch einführt, sondern die ist erst mal völlig neutral, die ist nicht gut, die ist nicht schlecht, die ist völlig neutral, das ist erstmal Technologie. #00:17:59.7# 

Und dann ist es entscheidend, zu welchem Zweck nutze ich die Technologie? Das ist eben das, was ich sagte. Ich kann die natürlich für sinnvolle Sachen einsetzen, ich kann die aber auch für völlig unnütze Sachen einsetzen. Ich kann natürlich ein System einsetzen, was zwar total cool ist und vielleicht auch richtig teuer ist, aber das dient überhaupt nicht meinen Kerngeschäftsprozessen. Dann ist cool, aber hilft vielleicht nicht so viel.

Vielleicht hier mal an der Stelle ein paar alltägliche Beispiele. Da wird das vielleicht schön deutlich dran. Wie gesagt, das Werkzeug IT-System, wir nehmen jetzt einfach mal das klassische Werkzeug, den Hammer. Sie können natürlich einen Hammer benutzen, um einen Nagel in die Wand zu schlagen und da vielleicht ein schönes Bild daran aufzuhängen. Es gibt vielleicht auch nicht so sinnvolle Nutzungsszenarien, die dürfen Sie sich gerne selber mal überlegen.

Das Gleiche haben wir mit der eben erwähnten Tracking-App für die Postsendungsverfolgung. Das ist im Grunde genau das Gleiche. Der Zweck ist Tracking von Paketen. Und das ist doch eine super Sache. Das heißt, ich weiß, wenn ich ein Paket bestelle oder wenn ich irgendwelche Sachen bestellt habe, kommt der Postbote heute noch, kommt der morgen erst? #00:19:02.5#  

Kann ich nachgucken. Und auch da gibt es, wie gesagt, auch wenn Sie Apps bauen, gibt es bestimmt wieder Zwecke. Sie dürfen sich gerne wieder selber überlegen, wo man den Zweck vielleicht nicht so überzeugend findet. Und da ist es wichtig, diese Zwecke eben, um den Business Value zu erzeugen, die können verschieden sein. Die können sein, ich will mit dem System eine Automatisierung erzeugen, ich möchte Prozessstabilität, ich möchte Qualität, ich möchte Skalierung, ich möchte Optimierung von Abläufen in irgendeiner Form. Und das ist wirklich klassisch. Wie gesagt, das ist jetzt keine abschließende Aufzählung. Da gibt es sicherlich noch mehr.

Aber das ist einfach mal mein Eindruck von dem, was ich häufig in Unternehmen sehe eben bei der Beratung, und das einfach immer wiederkehrt. Da hat man immer wieder ähnliche Diskussionen.

Fazit zur Wertveränderung und -optimierung

Deswegen für Sie einfach noch mal ein kleines Fazit aus meinen Überlegungen zu dem Thema. Der Wert der IT ist aus meiner Sicht, wenn IT und Technologiesysteme zielgerichtet ausgesucht, da fängt es nämlich schon an, konzipiert und eingeführt werden. #00:20:03.4# 

Und zielgerichtet heißt eben halt, an einem bestimmten Zweck ausgerichtet werden. Da ist natürlich, habe ich eben schon erwähnt, aus meiner Sicht das Paradigma Innovate-Design-Transform hilfreich, um auch Ihre IT-Organisation entsprechend auszurichten.

Sie können natürlich damit im Grunde das vielleicht auch ein bisschen anders steuern, als Sie das bisher gemacht haben. Oder Sie sind schon bei der Transformation und richten Ihre IT-Organisation neu aus. Und aus meiner Sicht gibt es noch folgende Punkte, die dabei wichtig beachtet werden können.

Wie schon gesagt, die IT-Strategie an den Zweck des Unternehmens, an die Unternehmensstrategie ausrichten. Und auch da ganz wichtig, einen Maßnahmenplan erstellen. Die Strategie, das Strategiepapier alleine ist geduldig, aber Maßnahmen dahinter liegen richtig, Schritt für Schritt das Ganze angehen. Ihre IT-Organisation, wie schon gesagt, schrittweise in Richtung Businessorientierung ausbauen, auch da die Orga und die Prozesse eben im Blick halten. Die IT-Systeme, das sehe ich ganz häufig, da gibt es gar keine Zielarchitektur. #00:20:58.8# 

Also da auch mal zu schauen, wie ist eigentlich mein Zielbild, wo will ich hin? Die Geschäftsprozesse eben und die IT-Architektur da auch aufeinander abzustimmen. Und da kann ich nur sagen, das habe ich schon ganz häufig erlebt, und immer wieder kann ich daran nur appellieren, bitte, bitte, bitte Geschäftsprozesse immer vor einer IT-Änderung modellieren. Ganz wichtig, Geschäftsprozesse immer zuerst modellieren und dann IT-System-Änderungen machen. Andersrum funktioniert es erfahrungsgemäß wirklich nicht. Also habe ich schon oft gesehen, dass das versucht wurde und einfach hakelt dann.

Also insofern immer besser vornherein, wie soll der Geschäftsprozess zukünftig aussehen? Und dann kann sich auch der Wert entfalten, dann kann das IT-System auch wirklich was bringen. Und sonst ist es halt so, so hops, das IT-System ist da, wir haben das jetzt mal so konfiguriert, natürlich nach bestem Wissen und Gewissen, völlig klar, aber es kommt halt dann raus, was rauskommt. #00:21:57.2# 

Es ist vielleicht manchmal zufällig gut, aber nicht unbedingt geplant. Und Sie wollen ihre IT managen und steuern. Und zu steuern gehört für mich auch, eine Zielrichtung vorzugeben und eine Zielrichtung eben dann auch zu vertreten und auch durchzusetzen. Das ist ganz wichtig. Also nicht nur Zielsetzung vorgeben, sondern auch konsequent zu verfolgen.

Schnittstellen und Datenströme dann auch zu berücksichtigen. Natürlich wenn man die IT-System-Architektur anfasst, wenn man die Geschäftsprozesse da vielleicht umstellt oder optimiert, an der Stelle auch immer irgendwie zu schauen, okay, wie ist das „Ist“, wie ist das „Soll“ und abgleichen, wo man nochmal justieren muss.

Und wie schon gesagt, das kann ich wirklich nicht oft genug sagen, das ist ein wohl häufig unterschätzter Punkt, auch vor allen Dingen für die Systemakzeptanz, Usability-Checks machen. Wie gesagt, einfach willkürlich Leute rausnehmen, mal vors System setzen und gucken, okay, wo bleiben die hängen, wo hakelt das, wo kommen die vielleicht nicht rein und wo ist es vielleicht noch mal nötig, irgendwie eine kleine Schulung zu machen, ein kleines Tutorial, Video oder vielleicht einfach nur einen kleinen Handzettel zu machen, den man rausschickt, irgendwo so ein kleines How-To. #00:23:01.1#  

Um einfach eine Führung zu geben an die Mitarbeiter auch. Manchmal ist es einfach nur die kleine Geste, guck mal, unsere IT hat uns nicht vergessen, sondern es gibt ein kleines Handbuch, bitte kleines Handbuch, kein Mensch liest irgendwie 200 Seiten Handbuch.

Also insofern, einfach kompakt, klein, schlank, schmal, zielgerichtet, und ich glaube, dann sind Sie echt auf einem super Weg und können Ihre Organisation und können Ihr Unternehmen damit auch ganz, ganz, ganz klasse unterstützen und einen Wert liefern. Und das kann man natürlich immer auch in Richtung der anderen Kollegen und der der anderen Führungskräfte und natürlich auch in Richtung der Mitarbeiter super darstellen und auch vor allen Dingen umsetzen.

Also Sie werden dann nur erfolgreich sein, das habe ich auch schon öfters gesagt im Podcast, aus meiner Sicht, wenn man da zusammenarbeitet und eben auch am gleichen Strang zieht und nicht jeder in andere Richtungen läuft. #00:23:54.0# 

Insofern hoffe ich, dass ich ein paar Impulse geben konnte mit der heutigen Folge. Danke Ihnen wie immer für Ihre Aufmerksamkeit, wünsche Ihnen einen schönen Tag, freue mich aufs Wiederhören. Und wenn es Ihnen gefallen hat, freue ich mich, wenn Sie die Folge weiterempfehlen. Dankeschön und auf Wiederhören. #00:24:22.2#  

Bildnachweis: © CC0 Public Domain/ pixabay.com

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